Der wöchentliche Naturtag

Unser Naturtag an jedem Donnerstag ist immer toll! 

Theorie 

Die Natur zu erleben, bietet Kindern eine allumfassende Möglichkeit zur persönlichen Bildung. Hier findet man die besten Voraussetzungen für jede Art von Sinneserfahrungen. Durch unterschiedlichste Geländeformen werden besonders auch Raum-, bzw. Körperwahrnehmung und Gleichgewichtssinn trainiert. Dies alles bildet wichtige Grundlagen zur Förderung der Intelligenz.

Verschiedenste Materialien, die man unterwegs findet, regen intensiv zum Experimentieren und Spielen mit ihnen an, was der Fantasie und Kreativität sehr förderlich ist. Der Gruppenzusammenhalt wird durch dieses gemeinsame Erleben in der Natur und durch gegenseitige Unterstützung gestärkt.

Der regelmäßige Aufenthalt an der frischen Luft stärkt das Immunsystem und fördert somit die Gesundheit.

Nicht zuletzt wird durch das Kennenlernen, Beobachten, Experimentieren, Staunen usw. ein besonders behutsamer Umgang mit der Natur vermittelt, um ihre Wichtigkeit zu schätzen und sie somit schützen und erhalten zu wollen.

 

Praktisches Beispiel

Immer donnerstags um ca. 9.30, bei jedem Wetter, fahren wir mit öffentlichen Verkehrsmitteln in ein naturnahes Gebiet. Bestimmte Ziele fahren wir immer wieder an, andere zu besonderen Anlässen.

Diesmal stimmen die Kinder ab, zum Pferdehof nach Gielgen zu fahren. Dann mal los!

Den Weg zur Haltestelle bewältigen wir, indem wir einen Treffpunkt ( z. B. ein parkender BMW, ein blühender Magnolienbaum, eine Notrufsäule ) ausmachen. Bis dorthin dürfen dann die Kinder nach eigenem Interesse den Gehweg benutzen. An der vereinbarten Stelle warten wir, bis alle angekommen sind und überlegen das nächste Ziel. Bei der Busfahrt finden wir Spaß daran, die entdeckten Forsythien zu zählen.

Schon auf dem Weg zum Hof entdecken wir Hufspuren und riechen den riesigen Misthaufen, der heute sogar dampft.

Beliebt und immer wieder eingefordert ist das Picknick in der Reithalle, wobei wir Pferd und Reiter beim Training beobachten.

Das Füttern der Pferde mit Kerngehäusen von unserer traditionellen Apfelpause, wobei man die weichen Lippen der Tiere auf der Hand spürt, ist schon eine wahre Mutprobe. Sich in eine saubere, leere Pferdebox mit frischem Stroh zu legen, ist besonders kuschelig.

Unser Lieblingsweg, nachdem wir von einem nahe gelegenen Aussichtspunkt noch mit Ferngläsern und bloßen Augen kontrolliert haben, ob wir am Horizont den Kölner Dom erkennen können, führt dann über eine leere Pferdekoppel. Jetzt im April reicht uns das Gras schon wieder bis an die Knie. Im hellen Sonnenschein duftet es auch besonders gut.

Dann geht es ab in den dichten dunklen Wald. Samuel und Marc erweisen sich als besonders gute „Wegfinder“. Ein steiler Abhang erfordert erhöhte Trittsicherheit oder einen rutschfesten Popo; jeder sucht für sich die beste Fortbewegungsmöglichkeit oder erbittet Hilfe. Dominic redet beruhigend auf Emil ein:“ Das schaffst du, komm hinter mir her, ich helfe dir!“ Manchmal reicht auch ein hingehaltener Stock als psychologisches Moment, die Hemmschwelle zu überwinden.

Stolz bewältigen wir den steilen Abhang und gelangen an einen Bach. Vor lauter sprießendem Frühlingsgrün finden wir kaum Platz für unsere Füße. Nora bedauert eine umgeknickte Buschanemone, Samia versucht, einen Marienkäfer zu dressieren.

Aber wie kommen wir nun über den „reißenden Fluss“? Manche nutzen eine Brücke aus darüber gelegten Ästen. Anna entdeckt einen umgefallenen Baum. Durch geschicktes Balancieren ist der Bach schnell überwunden. Marc findet eine schmale Stelle, die sich zum Überspringen anbietet, besonders „cool“.

Danach brauchen wir erst einmal eine Verschnaufpause, lauschen dem Gluckern des Wassers und dem Frühlingslied der Vögel. Auch ein Specht ist zu hören. Emil und Dominic „angeln“ mit Stöcken, Daniel, Marc und Samuel erkunden die Umgebung, Samia, Nora und Nele trainieren schon mal den steilen Aufstieg. „Aua!“ Brennnesseln können einem das Leben ganz schön schwer machen, aber dafür schmecken sie ganz gut.

Schließlich laufen wir am Waldrand auf einem Wiesenstreifen, dem „Löwenzahnweg“ entlang, pflücken noch einen Strauß für Mama oder die Kita, erreichen müde –aber erfolgreich- die Bushaltestelle und freuen uns schon auf das Mittagessen um 14.00 „zu Hause“.

 

( Namen sind frei erfunden )